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Linkwood

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Linkwood 2008 - 2024, 15 Jahre, 55,6% alc. Murray McDavid für das Brühler Whiskyhaus. Ausbau: 10 Jahre Nachreifung im Margaux-Weinfass Nr. 1907249

Hintergrundbild Brühler Whiskyhaus

Nase: Kirschmarmelade, Walnusskekse und Feuerstein im ersten Eindruck, anschließend wirkt der Linkwood sanfter und entwickelt schöne Fruchtaromen von Erdbeeren und Aprikosen. Anschließend kommen ein wenig schwarzer Pfeffer, angekohlte Eiche und Kakao zum Vorschein, allerdings dezent und harmonisch.

Gaumen: Intensiver als im Geruch, deutlich mehr Biss und Würze. Eingekochte Erdbeeren mit Ingwer und Pfeffer, Brombeeren, Walnüsse und Mandeln, etwas Marzipan, Zedernholz.

Abgang: Mittellang bis lang, die Süße wird wieder stärker. Kandiszucker, Kirschmarmelade mit Gewürznelken.

Fazit: Nachreifungen in Weinfässern finde ich meist erst einmal abschreckend, aber bei 10 von 15 Jahren kann man nicht mehr von einem Finish sprechen. Holz und Whisky hatten viel Zeit miteinander, das Ergebnis ist einfach nur gelungen. 88/100 Punkte (2024)


Tastinotes - Archiv

Linkwood 2007 - 2020, 12 Jahre, 56% alc. Abfüller: The House of Macduff (The Golden Cask). Ausbau: Bourbon Cask Nr. CM256.

Hintergrundbild mr-whisky.de

Nase: Zitrusfrüchte, Zitronenkuchen, Kalk und Kreide - so mein erster Eindruck. Dahinter kommen unreife Bananen in mildem Haferbrei, Kerzenwachs sowie säuerliche Äpfel. Ein sehr sauberer und ansprechender Linkwood.

Gaumen: Intensiv, cremig und auch hier liegt der Fokus auf Zitrusfrüchten. Limetten, Zitronensaft, säuerliche Äpfel, Stachelbeeren, etwas Pfirsich und ein Hauch von Aprikosenmarmelade. Insgesamt schon sehr süß.

Abgang: Mittellang und setzt die cremige Süße des Gaumens fort, etwas kandierter Ingwer kommt noch hinzu.

Fazit: Ein überaus gelungener Linkwood mit sehr spannender Nase und ansonsten wunderbar cremig. Wirklich empfehlenswert. 87/100 Punkte (2022)


Linkwood 2008 - 2020, 12 Jahre, 58% alc. Abfüller: Wilson & Morgan (Barrel Selection). Ausbau: Nachreifung in den Pedro-Ximinez-Sherryfässern Nr. 308656+46

Hintergrundbild Wilson & Morgan

Nase: Würzig und fruchtig zugleich, zudem eine leichte Kräuternote mit einem Hauch Schärfe. Ich finde Apfelschale und Kunststoff, zarten Holzrauch, Schattenmorellen und Malz. Daneben Salmiak und leichte Lakritz, etwas gebratener Fenchel und Stachelbeeren. So langsam schleichen sich Kardamom und Zimt in die Nase, dazu Gerbstoffe und Eichenholz. Weiterhin bleibt im Hintergrund eine leichte Schärfe bestehen, erinnert an weißen Pfeffer.

Gaumen: Sehr kräftig, intensiv und etwas unausgeglichen. Zwar fruchtig, aber auch sehr würzig und eine ordentliche Schärfe. Viel Eichenholz, viel Pfeffer, einiges an Ingwer und auch etwas Holzrauch. Ich finde Grapefruit, Harz und Chili-Schokolade, auch Johannisbeeren sind dabei. Eine fruchtige Pfeffersauce assoziiere ich vielleicht noch mit dem Whisky.

Abgang: Sehr lang, trocken und leicht süßlich/bitter. Eiche rustikal, Stachelbeeren und Fenchel, etwas Chicorée.

Fazit: Schwieriger Linkwood….kräftig intensiv, aber auch unausgewogen. In der Nase habe ich schon geahnt, dass er etwas schwerfälliger sein wird, am Ende bleiben ein paar Fragezeichen. 80/100 Punkte (2022).


Linkwood 2008 - 2021, 46. alc. Abfüller: Signatory Vintage. Ausbau: Bourbon Hogsheads 803604 + 803605

Nase: Porridge mit Vanillezucker, viel Vanille. Dahinter leichte Aromen von Banane und Birne, roher Keksteig. Im Hintergrund ein Spritzer Zitrone - sehr angenehm. 

Gaumen: Süße, Gummibärchen und wieder die Birne, dazu bringt der Alkohol eine angenehme Würze gepaart mit mit leichten Zitrusnoten. Die Würzigkeit nimmt zu.

Abgang: Lang und sehr würzig, Holz übernimmt die Führung und verdrängt die Süße völlig. 

Fazit: Ohne Fehl und Tadel. Nicht sonderlich komplex aber dafür verdammt ehrlich und harmonisch. Für den aufgerufenen Preis ein echter Kracher. 84/100 Punkte


Linkwood 2011 - 2022, 11 Jahre, 57,5% alc. Abfüller: Mossburn für kierzek-berlin.de. Ausbau: Bourbonfass, Nachreifung in einem Cognacfass (barrel)

Nase: Haferbrei mit Zitrusfrüchten, so mein erster Eindruck. Ich finde Limetten, Zitronenkuchen, rohen Keksteig und Aspirin, bevor der Linkwood mehr Frucht entwickelt und deutlich buttriger wird. Ich rieche nun Birnen, Trauben und ganz leicht Banane, die Birne wird anschließend kräftiger und süßer. Im Hintergrund schwebt eine ganz zarte Kräuternote, die ich am ehesten als Melisse beschreiben würde.

Gaumen: Buttrig süß, leicht nussig und angenehm fruchtig. Irgendwie muss ich erst einmal an Pudding denken, aber an welchen nur? Vielleicht eher Mischung aus Zabaione und Crème brûlée. Auch hier wieder angenehme Zitrusfrüchte, aber dezenter als in der Nase. Dafür mehr reife Äpfel und Banane, zudem Mandeln und ein gemischte Beerenmarmelade. Auch finde ich einen ganz dezenten Rauch, erinnert an Zigarrentabak.

Abgang: Mittellang, setzt den Eindruck des Gaumens fort. Ein wenig Pfeffer kommt noch dazu.

Fazit: Ein Linkwood mit aromatischen Ergänzungen, genau so soll eine Nachreifung auch wirken. Eine Abfüllung die gleichermaßen zur intensiveren Beschäftigung wie zum einfachen genießen einlädt. 86/100 Punkte (2022)


Linkwood 2011 - 2022, 11 Jahre, 50,4% alc. Abfüller: Douglas Thomson. Ausbau: Nachreifung im Sauternes-Weinfass

Hintergrundbild deinwhisky.de

Nase: Banane in Mascarpone neben Orangenabrieb und Jasmintee, außerdem einiges an Honig. Die Fruchtaromen werden kräftiger und sind weiterhin von Orangen und Mandarinen geprägt, dazu kommen Gewürznelken, Zimt und Piment, außerdem finde ich etwas Marzipan.

Gaumen: Süß und würzig, jedoch auch eine überraschende Schärfe. Piment, Zimt, eingelegte Pflaumen, Orangenkonzentrat, Ingwerstäbchen und Rosinen, etwas Holunder und Jasmin.

Abgang: Lang und würzig, viel Eichenholz. Auch hier zudem eine starke Gewürzmischung aus Nelken, Piment, Ingwer und Zimt. Dazu Orangen und Quitten sowie etwas Weißwein.

Fazit: In der Nase ein wirklich beflügelter Linkwood, auf dem Gaumen dann schwerer als erwartet. Ein wenig Wasser kann hier Abhilfe schaffen. 83/100 Punkte (2022)

 
 
 
 
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