Glen Moray
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Glen Moray 2013 - 2024, 10 Jahre, 64,3% alc. A.D. Rattray. Ausbau: 8 Jahre im Bourbonfass, anschließend 2 Jahre im Sauternes-Weinfass Nr. 892
Nase: Erstaunlich sanft mit schmeichelnden Furchtaromen und einer ergänzenden Honigsüße. Aprikosencreme, Pfirsich, Walnüsse mit Sommerhonig. Dahinter finde ich dunkle Malzkekse, zarte Vanille und einen Hauch Karamell.
Gaumen: Hier schlägt die Süße vom Sauternes voll zu. Aprikosenmarmelade, reife Mandarinen, Orangenabrieb, Jaffa-Kekse, Golden Sirup. Anschließend kann sich der Alkohol nicht mehr ganz verstecken, eine leichte Schärfe von Ingwer und Zimt kommen auf.
Abgang: Mittellang, wärmend. Weiterhin süß, wirkt gar etwas cremig. Die angedeuteten Gewürze von Zimt und Ingwer sind weiterhin da, zusammen mit den Fruchtaromen und Malz.
Fazit: Finger weg vom Wasser, dieser Glen Moray lässt sich auch in Fassstärke herrlich genießen. 85/100 Punkte (2024)
Archiv - Originalabfüllungen
Glen Moray Port Cask Finish, 40% alc. OriginalabfüllungAusbau: Amerikanische Eiche, 8 MonateFinish im Portweinfass
Nase: Sehr direkt, etwas jugendlich mit künstlichen Fruchtaromen uns sehr viel Kaugummi. Etwas Brom- und Himbeere, zudem Vanille, Malz sowie eine leicht säuerliche Süße und überreife Weintrauben.
Gaumen: Buttrig und mild, sehr gefällig. Fruchtig süß, mit Beerenfrüchten und ein wenig Limette. Zudem leicht würzig und trocken mit einem Stich Karamell.
Abgang: Trocken und fruchtig, wieder etwas Kaugummi. Dazu leicht bitteres Eichenholz, etwas Würze. Insgesamt ein eher langer Abgang.
Fazit: Einfach, süßlich, unkompliziert. 81/100 Punkte (2015) Ich danke der Destillerie Kammer-Kirsch für Foto und Probe!
Glen Moray 10 Jahre, Chardonnay Cask, 40% alc. Originalabfüllung. Ausbau: Chardonnay Weinfass
Nase: Frisch und fruchtig, Äpfel, Limetten und Birnen. Süßlich, Himbeeren, Weintrauben. Hier macht sich das Fass bemerkbar. Es folgen Butterkekse, Zimt und Zucker.
Gaumen: Fruchtig, Weintrauben und dann leicht malzig. Etwas bitteres Karamell, welches aber von der Vanille überdeckt wird. Dahinter folgen Nüsse, das Malz wird stärker, zum Ende hin leicht trockenes Eichenholz.
Abgang: Kurz und mild, sehr süffig, leicht seidig.
Fazit: Angenehm und einfach. Das Weinfass bringt zusätzliche Aromen, leider wirken diese etwas aufgesetzt. 79/100 Punkte (2015) Ich danke der Destillerie Kammer-Kirsch GmbH für Probe und Foto
Glen Moray 16 Jahre, 40% alc. Originalabfüllung. Ausbau: Bourbonfässer
Nase: Malzig und robust mit starken Fruchtaromen, diese erinnern eher an süße Trockenfrüchte (Aprikosen, Datteln). Es kommen Kräuter auf, Eukalyptus. Abgerundet wird dieser erste Eindruck durch süßliche Vanille und eine leichte Holznote.
Gaumen: Süßlich, aber weniger Frucht. Dafür Malzzucker und Toffee, etwas Karamell und Minze. Auch die leichten Holztöne der Nase sind wieder da, gepaart mit leicht erdigen Aromen und Gewürzen.
Abgang: Lang, leicht bitteres Karamell, Eichenholz und Trockenfrüchte. Wieder mit viel Malz.
Fazit: "Old Style" trifft es wohl ganz gut. Ein Standardwhisky abseits der Masse. 81/100 Punkte (2015). Ich danke dem Whisky Häuslein für das Foto!
Glen Moray 2006 - 2018, 12 Jahre, 46% alc. Originalabfüllung (Master Distiller Selection). Ausbau: Nachreifung im Sauternes-Weinfass Nr. 5348
Nase: Säuerliche Weintrauben, Streuselkuchen mit Johannisbeeren, gärender Hefeteig und Kinderknete. Anfangs dominiert der säuerliche Eindruck, diesem Glen Moray muss man Zeit im Glas einräumen. Anschließend werden die Aromen von Gebäck intensiver, Blätterteig, Zuckerkuchen und Vanillepudding, zuletzt griechischer Joghurt mit einem Spritzer Zitronensaft.
Gaumen: Mineralisch, kreidehaltig, säuerlich. Grüner Tee, Karamell, Hefeteig und eine ordentliche Portion bitteres Eichenholz. Unreife Brombeeren und Mirabellen sind noch zu finden, außerdem trockenes Kakaopulver.
Abgang: Mittellang, prickelnd, erinnert kurz an einen halbtrockenen Sekt. Zum Ende hin getrocknete Aprikosen und Muskat.
Fazit: Spannend zwar, aber kein wirklicher Hochgenuss. Irgendwie recht schräg geraten. 80/100 Punkte (2022).
Glen Moray 2008 - 2021, 12 Jahre, 57,83% alc. Originalabfüllung (The Private Cask Collection). Ausbau: Rumfass, anschließend Nachreifung im Cognacfass
Nase: Erst einmal stehen gar nicht die Fässer im Vordergrund, eher zeigen sich Malz und Früchtemüsli im Glas. Anschließend wird die Süße etwas cremiger, entfernt kommt Zabaglione auf, außerdem frische Aprikosen und Bergpfirsiche. Dazu gebrannte Mandeln und ein Hauch Walnuss, eine recht dezente Nase.
Gaumen: Viel cremiger und intensiver als in der Nase, der Alkohol ist nahezu perfekt eingebunden. Aprikosengelee, Stachelbeere und Sultaninen, Malz und eine angenehme Holzwürze. Der Whisky wird nach und nach trockener, etwas Ingwer und Pfeffer kommen auf. Dazu finde ich Pistazien.
Abgang: Lang, hier spürt man nun doch den unverdünnten Alkohol etwas. Ich finde Weißwein, der Geschmack geht schnell in Richtung Aprikosenbowle, Pfeffer und Muskat.
Fazit: Ein durch die Fasswahl durchaus speziellerer Glen Moray mit Charakter. 85/100 Punkte (2023)
Archiv - Unabhängige Abfüllungen
Glen Moray 1973 - 2010, 36 Jahre, 53,1% alc. Abfüller: The Whisky Agency (TWA). Ausbau: Ex-Bourbonfass (Einzelfassabfüllung)
Nase: Startet würzig und tief mit tropischen Früchten, darunter Mango und Drachenfrucht. Ziemlich süße Aromen die in holzige Noten eingebunden sind. Etwas Malz und Getreide, Heuwiese. Ganz im Hintergrund schwebt die Vanille mit.
Gaumen: Enorm cremig, hinten raus trockener. Mundfüllend und intensiv. Malzig, Karamell und Toffee, süße Sahne.
Abgang: Lang und intensiv, zum Ende hin viel Eiche. Ansonsten wie auf dem Gaumen.
Fazit: Nicht viel zu sagen....geiles Teil! 91/100 Punkte (2014)
Glen Moray 2007-2015, 8 Jahre, 46%. Abfüller: Hepburn's Choice. Ausbau: Sherryfass
Nase: Frisch und sehr fruchtig, mit spritzigen Pfirsicharomen und einiges an Melone, dahinter zartes Karamell und sehr viel Honig. Daneben etwas Menthol, ein Hauch von Eukalyptus sowie einiges an Malz.
Gaumen: Fruchtig und sehr süß, der Alkohol ist bereits sehr gut eingebunden. Trockenfrüchte, eine milde Spur von Nüssen, Orangenmarmelade und Gewürznelken.
Abgang: Lang und trocken, diesmal mit stärkerer Betonung auf Gewürzen, insbesondere ist schwarzer Pfeffer zu finden.
Fazit: Für das Alter schon erstaunlich reif, ein gelungener Glen Moray, der insbesondere in der Nase zu überzeugen weiß. 85/100 Punkte (verkostet 2015). Ich danke dem Importeur prowhisky für Probe und Foto!
Glen Moray 2007 - 2022, 14 Jahre, 46% alc. Abfüller: Alba Import (The Alba Trail). Ausbau: Bourbonfass (first fill barrel).
Nase: Süße Haferkekse und Obst, dazu verschiedene Gräser. Ich finde saftige Äpfel und Birnen, eine leichte Holzwürze sowie Vanillepudding. Im Hintergrund finden sich eine leichte Spur Eukalyptus und ganz zart ein wenig Zimt.
Gaumen: Sehr süß und angenehm, erst cremig, dann ein wenig trockener. Der Glen Moray beginnt mit viel Vanille, etwas Müsli und Malz. Dazu kommen Kandiszucker, Johannisbeeren und getrocknete Äpfel. Kakaobutter, Vanillefudge und Karamell wissen gut zu ergänzen.
Abgang: Mittellang, leicht trocken. Weiter süß und fruchtig, hier kommen nun ein paar Zitrusfrüchte dazu. Außerdem ist das Eichenholz stärker ausgeprägt, eine angenehme Bitterkeit hält länger an.
Fazit: Ein schöner Whisky aus einem sich klassisch entwickeltem Bourbonfass, perfekt für die aktuellen Hitzewellen. 85/100 Punkte (2022)
Glen Moray 2008 - 2021, 12 Jahre, 50% alc. Abfüller LongValley (HSD). Ausbau: Nachreifung im Burgunder-Weinfass (Hogshead)
Nase: Süß und leicht säuerlich. Gelbe und weiße Gummibärchen, Blechkuchen, Pflaumenkerne. Dazu finde ich etwas Pfirsich und Aprikose, Zimt und Vanille. Eine zarte Eichenholzkomponente ergänzt und lässt den Glen Moray mild würzig erscheinen. Anschließend prägt sich das Pfirsicharoma weiter aus, wirkt nun wie süßer Pfirsich-Eistee.
Gaumen: Ähnelt der Nase, wirkt aber etwas säuerlicher. Weintrauben, Stachelbeere, Litschi und Pfirsich. Dazu weiße Schokolade, bunter Pfeffer, Vanille und Zigarrentabak. Auch etwas Bohnenkraut kann ich finden.
Abgang: Mittellang, hier nun deutlich weniger herb. Die Fruchtaromen der Nase sind zurück. Pfirsich, Aprikose und Pflaumen, etwas grüner Tee und Pfeffer.
Fazit: Eine angenehme Nachreifung, denn dieser Glen Moray bewegt sich gut zwischen Fassdominanz und Brennereicharakter. 84/100 Punkte (2022)
Glen Moray 2010 - 2021, 11 Jahre, 54% alc. Abfüller: Dram Mor. Ausbau: Nachreifung im Madeira-Weinfass Nr. 180
Nase: Zuckersüß und irgendwie künstlich aromatisiert. Süßholz, Feigen und Pflaumensaft, etwas Ahornsirup und Zabaione, überreife Trauben und etwas Banane. Dazu finde ich zudem etwas Latex.
Gaumen: Quittenbrause trifft auf verschiedene Gewürze. Ich finde Ingwer, Pfeffer und eine Spur Zimt, wirkt leider etwas alkoholisch. Dazu dunkle Butterkekse, Roggenbrot und getrocknete Himbeeren.
Abgang: Mittellang. Weißwein, Eichenholz und verschiedene Beeren.
Fazit: Wieder ein Glen Moray mit beliebigem Finish, leider ist der Alkohol am Gaumen nicht optimal eingebunden. Insgesamt aber okay. 81/100 Punkte (2022).